Ausbildung zum Fachlagerist/-in

Berufsbild
Im Lager ist auf dich immer Verlass. Denn du weißt genau, wo welche Produkte zu finden sind. Du nimmst Waren an, lagerst sie fachgerecht ein und bist auch zur Stelle, wenn Lieferungen zusammengestellt und versandt werden. Du fertigst Lieferpapiere aus, überprüfst Verpackung und Inhalt auf Beschädigungen und hilfst auch beim Be- und Entladen. Die komplexe Technik, die im modernen Lagerwesen immer mehr Einzug hält, kannst du sicher bedienen. Arbeit findest du nicht nur bei Speditionen und anderen Logistik- und Handelsfirmen, sondern auch im Lager von Industriebetrieben – von A wie Automobilindustrie bis Z wie Zementhersteller.
Vergütung
Beispielhafte Ausbildungsvergütungen in Industrie und Handel pro Monat:
1. Ausbildungsjahr: 747 bis 1000 Euro (Handel), 480 bis 975 Euro (Verkehrsgewerbe)
2. Ausbildungsjahr: 802 bis 1053 Euro (Handel), 570 bis 1025 Euro (Verkehrsgewerbe)
Quelle: Berufenet (Stand: 2.1.2020)
Dauer
Die Ausbildung dauert zwei Jahre. Unter Umständen kannst du die Ausbildung um ein Jahr verlängern und einen weiteren Abschluss als Fachkraft für Lagerlogistik machen.
Aufgaben
Eine Ware einzulagern bedeutet nicht, dass man sie einfach irgendwo abstellt – schließlich willst du später alles wiederfinden. Deshalb arbeitest du in deiner Schicht nach einem ausgefeilten System: Alles hat einen bestimmten Platz, an den es hingehört. Wird neue Ware angeliefert oder etwas entnommen, dokumentierst du das genau. Früher wurden dafür Listen geführt, heute geht das meistens elektronisch. Zum Beispiel mit Handscannern, mit denen du einen Barcode einliest. So kannst du den Lagerbestand auch schnell im sogenannten Lagerverwaltungssystem einsehen.
Weil sich auch mal Fehler einschleichen, machst du regelmäßig Inventur und gehst den Bestand Regal für Regal durch. Auch sonst gehören Kontrollgänge zur Ausbildung: In einem Lebensmittellager ziehst du abgelaufene Ware aus dem Verkehr. Und im Kühllager checkst du regelmäßig die Temperaturen.
Du hilfst auch beim Be- und Entladen der Transportfahrzeuge mit. Dafür arbeitest du manchmal mit Ladekränen oder Hebebühnen, die du von einer Schalttafel aus bedienst. Innerhalb des Lagers bist du oft mit dem Gabelstapler unterwegs, zum Beispiel um an Waren ranzukommen, die im Hochregal ganz oben liegen.
Eine wichtige Aufgabe ist das Kommissionieren: Kommt eine Bestellung aus verschiedenen Produkten rein, suchst du alles zusammen, machst es lieferfertig und fertigst die Lieferpapiere aus. Sorgfalt ist hier oberstes Gebot. Du kümmerst dich ums Verpacken und versiehst die Versandkartons mit dem richtigen Etikett. In großen Lagern, in denen schon viel automatisiert ist, erledigst du solche Aufgaben an speziellen Arbeitsplätzen. Dort zeigt dir meistens ein Bildschirm an, welches Teil zu welcher Sendung gehört.
Wie wichtig ist
In den verschiedenen Logistikberufen gibt es unterschiedliche Anforderungen. Hier siehst du, was für Fachlageristen sehr wichtig ist und was eher nebensächlich ist.
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Organisationstalent
Im Lager arbeitest du meistens nach einem festen System. Deshalb musst du selbst nicht so viel organisieren. Trotzdem gehst du natürlich immer mit einem Plan an die Sache und arbeitest stets sorgfältig.
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Kommunikationsstärke
Mit den Kunden selbst hast du im Lager meistens keinen direkten Kontakt. Trotzdem bist du kein Einzelgänger: Du stimmst dich oft mit Kollegen ab, zum Beispiel mit den Fahrern, denen du beim Be- und Entladen hilfst.
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Englischkenntnisse
Englisch musst du für diesen Beruf nicht so gut können. Wenn du ein Talent für Fremdsprachen hast, schadet das aber auch nicht: Dann kannst du dich zum Beispiel leichter mit Lieferanten aus dem Ausland verständigen.
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Technikverständnis
Obwohl im Lager immer mehr IT-gestützte Helfer zum Einsatz kommt musst du für diese Arbeit kein Technikfreak sein. Du musst nur wissen, wie man die Geräte bedient.
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Fitness
Im Lager sind Leute gefragt, die auch gerne mal mit anpacken. Denn trotz technischer Hilfsmittel wie Gabelstaplern oder Hebebühnen gehen so manche Arbeiten noch per Hand.

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