Weniger neue Azubis im Corona-Jahr 2020
Nach Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung und der Bundesagentur für Arbeit lässt die Corona-Pandemie den Ausbildungsmarkt nicht unberührt - auch in der Logistik.

Der Ausbildungsmarkt musste im Corona-Jahr 2020 erhebliche Einbußen verkraften. Nach einer jetzt veröffentlichten Erhebung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) sowie der Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit fiel die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge um 57.600 beziehungsweise elf Prozent niedriger aus als ein Jahr zuvor. Mit nunmehr 467.500 lag sie in Deutschland erstmals unter 500.000 (2019: 525.000).
Auch in Logistikberufen traten weniger Azubis ihre Ausbildung an: Bei Kaufleuten für Spedition und Logistikdienstleistung waren es 22,4 Prozent oder rund 1300 weniger als im Vorjahr, bei Fachlageristen 14,2 Prozent oder 885 weniger, bei der Fachkraft für Lagerlogistik 15,3 Prozent oder 2626 weniger.
Zugleich wurde es den BIBB-Daten zufolge immer schwieriger, das Ausbildungsangebot der Betriebe und die Nachfrage der jungen Menschen zusammenzuführen: So waren zum 30. September 11,7 Prozent (Vorjahr: 9,4 Prozent) der verfügbaren Lehrstellen nicht besetzt, bei angehenden Fachkräften für Kurier,- Express- und Postdienstleistungen sogar fast jede zweite (46 Prozent), bei der Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice jede vierte Stelle.
Die Gründe sind vielfältig. So hat der Statistik zufolge nicht nur das Angebot (minus 8,8 Prozent), sondern auch die Nachfrage (minus 8,9 Prozent) nach Ausbildungsplätzen abgenommen, hinzu kommen zunehmende Passungsprobleme. Denn Ausbildungsmessen, Jobbörsen und Betriebspraktika konnten in den meisten Regionen in diesem Jahr nicht stattfinden.
Die Schrumpfung des Ausbildungsmarktes ist allerdings nicht ausschließlich auf das Geschehen rund um die Corona-Einschränkungen zurückzuführen. Denn bereits zuvor war unter anderem als Folge sinkender Schulabgängerzahlen mit einem tendenziellen Rückgang der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge um mehr als 10.000 gerechnet worden, so das BIBB.
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